Seit vielen Jahren, ja eigentlich seit meiner Kindheit fasziniert mich die Natur auf allen Ebenen. Das satte Grün, die Düfte, die jede Jahreszeit mit sich bringt, die Formen und Energien der Pflanzen und Wesen, ihre Sprache und vor allem wie ich mich verändere, wenn ich der Natur nahe bin, all das zieht mich von Jahr zu Jahr mehr in seinen Bann.
Für meinen beruflichen Weg habe ich jedoch einen anderen Weg gewählt. Nicht unbedingt beabsichtigt. War ich doch in meiner Jugend mit meinem Kopf ganz woanders, nicht wirklich bei mir, um nach meinen inneren Wünschen zu handeln. So ließ ich mich treiben und begann nicht selbst erwählt aber dann doch erfolgreich eine kaufmännische Laufbahn. Heute freue ich mich auch über diese Fähigkeiten, aber weiß eben auch, ich wäre in einem naturnahen Beruf mehr geflogen.
Und weil es nie zu spät ist...
…habe ich nach der Geburt meiner ersten Tochter vor 7 Jahren eine Entscheidung getroffen. Ich mache mich auf die Suche und werde den Weg genießen. Was möchte ich wirklich in meinem Leben machen, was lässt mich fliegen und was erdet mich, lässt mich aufgehen im Moment und dient den Menschen am meisten? Zuerst bin ich beim Malen gelandet… und ganz schnell in der Natur. Und bis heute hat sich das Malen und die Natur zu einem wunderschönen Netz verwoben. So sitze ich draußen, höre den Pflanzen und Tieren zu, beobachte sie, studiere sie zuhause und dann male ich sie in allen Formen und gespickt mit meiner ganz eigenen Note. Ich male erst seit etwa 4 Jahren. Vorher habe ich mir das gar nicht erlaubt. Weil ich noch aus der Schulzeit dachte, ich kann das gar nicht. Und auch heute erzählt mir mein innerer Kritiker das ich es nicht sonderlich gut kann – aber den kann ich mittlerweile ganz gut beruhigen, indem ich weiß, dass jede freudvoll erzeugte Zeichnung mich wieder ein Stück näher meinen Künstlerwünschen bringt.
Nachdem mein Wunsch immer größer wurde die Pflanzenwelt nicht nur energetisch sondern auch in ihrem Nutzen und Wirken für die Menschen näher kennen zu lernen, habe ich vor circa zwei Jahren eine Ausbildung zur Heilkräuterpädagogin begonnen. Diese Entscheidung hat dazu geführt, dass ich noch genauer auf meinen Streifzügen draußen hinschaue. Pflanzen für mein Herbarium sammle und mit dem Nature Journaling begonnen habe.
Heute muss ich immer schmunzeln über mich. In der ersten Zeit in der ich mich für die Pflanzen interessiert habe dachte ich, ich könnte die Heilkraft und den Nutzen sowie alle Eigenschaften innerhalb einiger Monate lernen. Das hätte ich vielleicht gekonnt. Zumindest theoretisch. Praktisch hat sich für mich aber ein ganz anderer Weg ergeben. Von und über die Natur ganzheitlich zu lernen braucht Erfahrungen und Zeit – vielleicht ein ganzes Leben. Ein Buch zu lesen oder Videos zu schauen nutzt überhaupt nichts, wenn wir nicht die Pflanzen draußen erfahren. Etwas mit ihnen machen – sozusagen in Beziehung mit ihnen treten. So entstand auch mein Heilkräuterspiel für Kinder. Einfach aus dem Wunsch heraus meine große Tochter da so richtig mit rein zu nehmen, in das Pflanzenwissen.
In diesem Jahr werde ich wahrscheinlich so weit sein, dass ich die Prüfung im Sommer ablege. Dazu muss ich noch mein Herbarium fertigstellen, indem noch einige Pflanzen fehlen und noch jede Menge Pflanzenmerkmale und Inhaltsstoffe für die Prüfung auswendig lernen – was mir jedoch große Freude bereitet und auch gut tut. Ich neige dazu immer nur die energetische (und künstlerische) Seite zu leben.
Ich bin sehr gespannt, wie sich mein weiterer Weg mit der Natur und dem Malen entwickelt. Zur Zeit sieht es ein wenig danach aus, dass es doch wieder mehr Videos und Live Kurse von mir geben wird, nachdem ich vor einigen Wochen bei der lieben Evelyn von „Naturverbundenleben“ einen Workshop zum Thema Nature Journaling gegeben habe.
So mag ich das. So fühlt sich das Leben für mich lebendig an. Neues Probieren und Lernen.
Ich wünsche dir, dass du dich traust, dich auf die Suche zu machen was dein Herz wirklich ins Leben tragen will, oder wenn du schon auf deinem Weg bist, du ihn mutig weiter gehst!
Alles Liebe,
Anke
