5 Schritte zur fließenden Kreativität im Alltag

Da gibt es eine Stimme, die keine Worte benutzt – höre ihr zu.

-Rumi-

 

Wann kommt die Kreativität und wie?

Die Sonne im Gesicht, die Füße im Sand vergraben und den Blick aufs Meer gerichtet – so küsst uns die Muse am leichtesten. Wunderschöne Ideen ranken plötzlich aus unserem Herzen. Wollten wir uns nicht mal wieder unserem verstaubten Instrument widmen? Oder locken die Farben die ganz hinten im Regal stehen mit leisem Flüstern? Vielleicht ist es auch einfach nur eine Sehnsucht irgendwo in uns drin, nicht wirklich zuzuordnen, aber ganz klar da. Etwas anpacken zu wollen. Mit den Händen etwas zu erschaffen, zu schreiben – ja einfach etwas zu kreieren. Im Alltag hören wir dieses Rufen seltener. Manchmal nur noch wenn wir für mehrere Tage krank im Bett liegen oder auf einer längeren Bahnreise. Zumindest immer dann, wenn die Stimmen im Außen ein wenig leiser geworden sind. Dann, ja dann hören wir unsere Sehnsucht nach Kreativität anklopfen. Man könnte es auch das Rufen der Seele nennen. Denn unser kreativer Ausdruck – egal wie dieser aussieht, ist der Fußabdruck unserer Seele auf dieser Erde.

Vor einigen Jahren fing ich an, einen Weg aus der Starre zu suchen. Ich hörte zwar öfter dieses Rufen, fand jedoch keinen Zugang aus meinem Kopf ins Tun. Ich sehnte mich nach Kreativität. Vor lauter Angst, ich könnte das, was ich dann anfange nicht gut machen, oder es sei zu teuer (oder welche Ausreden man eben so hat, wenn man in so einer Starre steckt), konnte ich einfach nichts beginnen, wonach mein Herz sich sehnte. Ich hielt es auch nicht für wichtig genug. Aus einem ganz tiefen Tal in meinem Leben, gerade dann als ich es mir am wenigsten zugetraut hätte, nahm ich mir etwas vor und fing tatsächlich damit an. Heimlich, aber doch kontinuierlich. Und so fand ich einen Schlüssel, den ich immer feiner wusste anzuwenden um an diesen unerschöpflichen Quell der Kreativität zu kommen. Heute kann ich sagen: Zum Glück! Mein Leben fließt bunt und voller kreativer Auslässe dahin.

Ich will hier nicht sagen meine kreativen Auslässe hätten mich geheilt. Aber sie waren und sind mir immer wieder ein Schiff auf den Wellen des Lebens.

5 Schritte zu deiner gelebten Kreativität:

  1. Raum für deine Kreativität schaffen! Denk nochmal an die Sonne in deinem Gesicht und die Füße im Sand. Wenn du deine Augen für einen Moment schließt und einige Atemzüge tief durchatmest, kannst du dich auch ohne langen Urlaub oder Krankheit mit deinem Kern verbinden. Genau dort wo du bist. Ja wirklich. Kreativität entsteht mitten im Leben. Das was wir in unserem Kopf erschaffen ist nämlich eine direkte Verbindung aus allem Erlebten, Erinnerungen, täglichen Dingen die wir sehen, hören und tun. So kann der Blick aus dem Fenster im Büro, das Gespräch mit dem Nachbar oder auch das Abspülen zum Sprungbrett zu deiner Kreativität werden. Öffne dich nur dafür. Sage dir, ich bin bereit zu empfangen! Schaue achtsam in deine Umgebung und lasse dich von deinem Herzen leiten, wenn dich etwas anspricht.
  2. Anfangen! Nun reicht es aber nicht sich gedanklich zu öffnen und schöne Ideen im Herzen zu tragen. Die wichtigste Erfahrung die du für dich und deine Kreativität machen kannst, ist etwas zu beginnen. OHNE dabei an ein Resultat zu denken. Es reicht einfach zu tun. Überlege dir ganz konkret: Was brauche ich für mein Vorhaben? Muss ich Material oder ein Instrument besorgen? Versuche so unkompliziert wie möglich zu planen. Sei es dir wert, den Versuch wirklich in Angriff zu nehmen und beginne mit einem kleinen Schritt!
  3. Zeit einrichten. Wann kreieren? Es kann hilfreich sein, sich wirklich ein Date mit sich selbst in den Kalender einzutragen. Zum Beispiel immer Samstags vormittags oder zweimal die Woche abends wenn die Kinder im Bett sind oder… ja, eben so wie es für dich passt. Ich kenne viele Menschen, denen dieses Date wirklich hilft, sich Zeit und Wertschätzung für ihren kreativen Ausdruck zu schaffen. Für mich persönlich gilt eine andere Devise, die für mich wunderbar funktioniert: Jump in whenever you can! Immer wenn ich eine halbe Stunde Zeit für mich habe, oder gerade einen wahnsinns Einfall habe oder total inspiriert bin (auch mal mitten in der Nacht) sause ich an meinen Maltisch oder krame meine Kontaktjonglage-Kugel raus und lege los. Und wenn fünf Minuten später meine Tochter ruft oder ich doch abbrechen muss lasse ich es eben liegen und springe bei der nächsten Gelegenheit wieder hin. So bin ich über die Jahre zu ganz beachtlichen Stapeln an selbstgemalten Bildern, einem eigens geschriebenen Buch und vielen schönen Kontaktjonglage-Stunden gekommen, trotz Job, Kind, Haushalt und Co.
  4. Wenn die Kreativität nicht kommen oder fließen will: Nicht daran denken, was andere dazu sagen könnten. Oft ist die Mauer die wir zum fließen unserer Kreativität aufbauen daher entstanden, das wir zu sehr daran denken, wie andere das was wir da „fabrizieren“ bewerten könnten. Sei es dir selbst wert, das was du da tust, nur für dich selbst zu tun. Es ist eine Verabredung mit dir selbst und dort hat niemand mit zu reden. Schaffe dir die Freiheit deine Kreativitätsausdrücke zumindest zu Beginn ungestört zu entfalten. Probiere dich aus. Das hat erst mal niemanden zu interessieren. Es ist für dich. Wenn du später das Gefühl hast es würde dir Freude bereiten das Kreierte zu teilen – Gerne. Aber eben erst, wenn dein Pflänzchen Wurzeln geschlagen hat und einen starken Stamm, um auch den Winden wie Worten und Bewertungen anderer zu überstehen. Viel zu oft lassen wir uns von anderen Meinungen hinweg tragen und halten uns für komisch für das was wir machen. Lass mich dir eins sagen: So denkt jeder von sich im Geheimen. Also sind wir entweder alle komisch – oder eben alle genau richtig :-)!
  5. Consistency. Kreative Rituale, einen eigenen Platz dafür. Erschaffe dir einen schönen Platz, der dich schon beim Ansehen einlädt deinem Herzen freien Lauf zu lassen. Mache dir deine Lieblingsmusik an, die dich inspiriert oder zünde eine Wohlfühlkerze an. Stelle Blumen dorthin und lege alles was du für dein Erschaffen brauchst Griffbereit. Mache es dir selbst einfach zu kreieren und in Fluss zu kommen! Und lasse dich auf die Einladung ein. Und wenn es nur 5 Minuten am Tag sind. Die summieren sich in einer Woche zu 35 Minuten und in zwei Wochen schon zu über einer Stunde die du in deinen Herzensruf investiert hast. Und wenn es mehr ist – umso besser!

Das Leben kann bunt und vibrierend sein, wenn wir uns trauen uns auszuprobieren. Dinge miteinander zu verknüpfen und es uns egal sein zu lassen, was andere dazu denken. Ich wünsche dir von Herzen das du der kreativen Quelle in dir die Hand gibst – die übrigens in JEDEM von uns liegt! Beginne mit dem ersten Schritt dich dafür zu öffnen! Jetzt gleich! Ja! Einfach so. Öffne dich und gehe deinen Weg mutig und genau so wie du es dir wünschst!

Deine Anke

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Doro

    Wow, ich liebe das Bild mit dem Elefanten. Ganz toll, was Du alles machst. Super Inspiration und ich liebe Deine Authentizität!. Viel Schaffensfreude und Spielgeist weiterhin!

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